1. Heimat- Kultur- und Feuerwehrverein Jetsch e.V.

Die Dorfkirche von Jetsch

Panoramafoto Jetsch

Die Geschichte der Kirche

Die Kirche ist ein spätmittelalterlicher, rechteckiger Findlingsbau, welcher mit Backsteinen untermischt ist. Die Westwand wurde später massiv aus Backsteinen gefertigt.

Der Kirchturm

Der im Jahr 1728 errichtete Kirchturm hat einen hölzernen Schaft und eine mehrfach geschwungene, zinkbedeckte, kugelförmige Haube. Die frühere Wetterfahne auf der Kirchturmspitze zeigte die Initialen "S.E.v.K.v.E.v.S. ANNO 1728". Das bedeutet: "Siegfried Ernst von Karaß Ursula Elisabeth von Stutterheim im Jahre 1728".
Im Turm befinden sich zwei Glocken. Die kleinere aus dem 15. Jahrhundert mit einem Durchmesser von 67 cm, trägt als Hals spätgotische Kleinbuchstaben "o rex glorie xpe veni cvm pace" (O König der Ehren Christus komme in Frieden).
Die große Glocke mit dem Durchmesser von 75 cm weist mit ihren einfachen Großbuchstaben "O REX.GLORIE.CHRIST.VENI.CVM.PACE" auf das 14. Jahrhundert hin.

Das Kirchturmdach wurde 1985/86 mit neuen Zinkblechen versehen, der Turmschaft und zum Teil das Gestühl wurden 1990 erneuert.
Die neue Kugel, über der ein Wetterhahn aus Edelstahl die Windrichtung anzeigt, enthält Dokumente aus der Zeit um 1985 und der heutigen Zeit. Münzen, Urkunden, Fotos, Berichte der Firmen über die Arbeiten, Tageszeitungen sowie eine aktuelle Landkarte von Golßen und Umgebung sollen den Nachfahren Auskunft geben.

Der Innenraum

Die Kanzel und der Altar stammen aus der Wende des 17. Jahrhunderts.
Die Kanzel zeigt zwischen flankierenden Ecksäulen Bilder des Salvators und der vier Evangelisten. Der am Rand mit der Inschrift "Das Wort Gottes bleibt ewiglich" versehene Kanzeldeckel zeigt an der Unterseite die gemalte Taube des heiligen Geistes.
Der einfache Tauftisch ist eine Stiftung des Försters Lehmann vom 27. April 1856. Die zugehörige zinnerne Taufschüssel zeigt auf dem Rand das Karaß-Kiitzingsche Allianzwappen, darüber die Buchstaben "C.S.v.K." (Kaspar Siegfried von Karaß) sowie "A.C.v.K." (Anna Catharina von Klitzing), und die Jahreszahl.

Die Orgel dürfte der Mitte des 19. Jahrhunderts angehören. Leider kann diese nicht mehr gespielt werden, weil sie bei einem Einbruch in die Kirche beschädigt wurde.
Ein klassizistisches Grabdenkmal für Frau Emilie Wilhelmine Friedericke v. Stoff, geb. v. Flemming (gest. 1816), steht im lnnern der Kirche an der Südwand rechts von der Kanzel. Auf dem Inschriftensockel steht eine Urne mit Schlange und Lorbeerkranz.

Der Kirchenbrand

Am 2. Juli 2009 schlug während eines schweren Gewitters der Blitz in die barocke Turmhaube ein und setzte die aufwändige Holzkonstruktion in Brand. Dabei war der Kirchturm erst zwei Jahre zuvor instandgesetzt worden. Durch Gelder der Feuerversicherung war es noch im gleichen Jahr möglich, die entstandenen Schäden am Turm zügig zu beseitigen und eine Blitzschutzanlage zu installieren. Ebenfalls 2009 wurden sämtliche historische Kirchenfenster denkmalgerecht saniert.

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